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KIA Optima Hybrid Platin: Der Korea-Underdog im Rendezvous

Erst Mitte Februar entpuppte sich der Infiniti Q50 beim Rendezvous mit autofilou.at als top Underdog der Limousinen-Szene. Sein Problem: Es gibt derzeit nur eine Niederlassung der Nissan-Tochter in Österreich. Nun durfte ich die nächste unterschätzte Mittelklasse-Limousine zwei Wochen lang testen, den KIA Optima Hybrid. Nachfolgend versuche ich zu (er)klären, warum man leider auch von ihm …

Erst Mitte Februar entpuppte sich der Infiniti Q50 beim Rendezvous mit autofilou.at als top Underdog der Limousinen-Szene. Sein Problem: Es gibt derzeit nur eine Niederlassung der Nissan-Tochter in Österreich. Nun durfte ich die nächste unterschätzte Mittelklasse-Limousine zwei Wochen lang testen, den KIA Optima Hybrid. Nachfolgend versuche ich zu (er)klären, warum man leider auch von ihm so wenige auf unseren Straßen sieht und was ihn für mich schon jetzt zu einem Highlight des Jahres macht.

 
Alles fing bereits auf den ersten Metern an. Noch bevor ich die Händlerzufahrt in Wien 23 verlassen hatte, war auch schon mein Smartphone mit dem Entertainment-System des Südkoreaners per Bluetooth verbunden. So schnell und unkompliziert können dies auch heutzutage noch nicht viele!
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Was ebenfalls gleich auf den ersten Metern auffällt: die Geräusche. Die gibt es nämlich nicht, denn ich bewege mich, ganz hybridtypisch, rein elektrisch vorwärts. Selbst als beim kräftigeren Treten des Gaspedals der 150 PS starke 2-Liter-Benziner anspringt, kann dies weder akustisch noch vibrationstechnisch wahrgenommen werden. Den Motor noch besser wegzudämmen ist nicht nur unnötig sondern vermutlich nahezu unmöglich.
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Selbst unter Volllast oder bei 140+ km/h dringen die Arbeitsgeräusche von Freund Otto nur minimal nach Innen. Ebenso verhält es sich mit den Reifenabroll- und Windgeräuschen. Erstere werden durch die rollwiderstandsoptimierten 17-Zoll-Gummis begünstigt. Die sind für mich leider der einzige optische Makel – deren Tausch sollte jedoch kein Problem darstellen [;-)].
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Die grandiose Soundanlage von Infinity [mit Y, nicht I am Ende!] bräuchte es somit zwar gar nicht, wer sie einmal hat, möchte sie jedoch nicht mehr missen.
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Will man als großer Fahrer (ich bringe es auf 1,93 Meter) nicht lässig im Sitz lungern, wie zu Autofahr-Anfangszeiten, sondern die optimale Sitzposition einnehmen, wird’s knapp mit der Kopffreiheit. Der voll-elektrisch verstellbare Fahrersitz lässt sich schlicht zu wenig weit nach unten fahren. Für ein bisschen mehr Kopffreiheit sorgt zum Glück das offene Rollo des zweigeteilten Glas-Schiebedaches.
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Soweit so gut. Das waren bis jetzt im Grunde nur positive Erinnerungen an die beiden Testwochen. Doch was ist dann aber das gesuchte Problem des Optima? Schließlich geht er gut – Systemleistung 177 PS – verbraucht wirklich dynamisch bewegt zwischen 7 und 7,5 Liter Super auf 100 km/h und bietet auf 4,8 Meter Außenlänge ausreichend Platz auf allen Sitzen.
 
Es kann eigentlich nur am Preis liegen. Bevor ich Euch den verrate, sollt ihr genauso wie meine Mitfahrer schätzen. Was würdet ihr sagen, was darf dieser vollausgestattete KIA Optima Hybrid kosten? Leder, Navi, Soundsystem, Lenkrad-, Sitzheizung vorne und hinten, Glasdach, Spurhalte-Assistent, … – alles im Optima Hybrid serienmäßig an Bord.
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Meine Freunde (teils Autokenner, teils nicht) ließen immer Schätz-Preise von unter 40.000 Euro aufkommen. Doch der KIA Optima Hybrid kostet mindestens 44.350 Euro! Das mag schon, in Anbetracht der tollen Ausstattung und fahrtechnischen Attribute, in Ordnung sein. Aber was, wenn jemand all diese tadellos funktionierenden Features nicht braucht oder will?
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
 
Dann muss leider auf den feinen Hybrid-Antriebsstrang verzichtet werden, denn den Optima Hybrid gibt es ausschließlich in der höchsten Ausstattungsvariante, genannt Platin. Wem „Gold“ genug ist und Diesel sowieso lieber, der steigt ab 32.890 Euro in die Limousine ein. Konkurrenz gibt es nicht wirklich – die ist meist noch stärker motorisiert und rangiert damit dann locker um die 50.000 Euro.
Fazit: Ruhigen Gewissens kann ich sagen, dass der KIA Optima Hybrid schon jetzt eines der automobilen Highlights des heurigen Jahres ist. Abgesehen vom, meiner Meinung nach, überzogenen Preis, leistet sich der Koreaner keine großen Schnitzer. Er sieht wirklich schick aus (vor allem in Smoky Blue Metallic), fährt sich exzellent, bietet ausreichend Platz und Komfort, und ausgesprochen viel Zusatzausstattung. Vielleicht sogar etwas mehr als oftmals benötigt…
 
Den renommierten Innovationsaward „Plus X Award“ hat der Optima Hybrid im letzten Jahr also nicht umsonst in gleich vier Kategorien (Qualität, Design, Bedienkomfort und Ökologie) abgeräumt. Zudem sollte man bedenken, dass KIA 7 Jahre Werksgarantie gibt.
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at
KIA Optima Hybrid Platin | Photo © Raphael Gürth/autofilou.at

Daten Testwagen | KIA Optima Hybrid Platin | Basispreis: 44.350 Euro | Testwagenpreis: 44.950 Euro | Motor: 4-Zylinder-Benziner | Hubraum: 1.999 ccm | Systemleistung: 131 kW/177 PS bei 5.500 1/min (150 Benzin- & 48 Elektro-PS) | Drehmoment: 319 Nm bei 1.000–2.000 1/min (180 (Benziner) und 205 (E-Motor) Nm) | Getriebe: 6-Gang-Automatik | Antrieb: Front | Beschleunigung: 9,4 Sekunden | Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h | Normverbrauch: 5,1 Liter kombiniert (ROZ 95) | CO2-Emission: 119 g/km | Abgasnorm: Euro 5 | Testverbrauch: 7–7,5 Liter | Tankinhalt: 65 Liter | Gesamtlänge/-breite/-höhe: 4.845/1.830/1.455 mm | Radstand: 2.795 mm | Wendekreis: 11 m | Kofferraumvolumen: 381 Liter | Leergewicht nach EG: 1.662 kg

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